Möglichkeiten zur Stiller Reflux Behandlung

Möglichkeiten zur Stiller Reflux Behandlung

Die Stiller Reflux Behandlung ist weitaus aufwendiger, als die von „normalem“ Speiseröhrenreflux.

Die medikamentöse Behandlung von Stillem Reflux stößt sehr schnell an ihre Grenzen. Neben Medikamenten gibt es jedoch Möglichkeiten, über die Ernährung und Verhaltensumstellungen zu therapieren. Schlussendlich sind noch Operationen möglich.

Stiller Reflux Behandlung: Medikamente

Stiller Reflux ist deswegen so schwierig über Medikamente zu behandeln, da Magensäure das primäre Problem ist, sondern das Speiseröhrenenzym Pepsin. Pepsins Aufgabe ist die Verdauung von Proteinen im Magen. Gelangt es durch Reflux in die Atemwege, werden dort wiederrum Schädigungen und Entzündungen der Atemwegsschleimhäute auslöst.

Während es gegen Magensäure sehr effektive Medikamente gibt, ist das leider nicht für Pepsin der Fall. Das liegt zum einen daran, dass Pepsin als Auslöser von Stillem Reflux erst in den letzten Jahren klar offensichtlich geworden ist. Die Entwicklung von neuen Medikamenten zieht sich dagegen oft ein ganzes Jahrzehnt hin, da viele Entwicklungsschritte und Studien durchlaufen werden müssen. Zudem scheint die Entwicklung eines Medikaments gegen die Produktion von Pepsin generell auf Zweifel zu stoßen, da ohne Pepsin die Verdauung von Proteinen nicht mehr möglich wäre.

Aufgrund fehlender Alternativen werden trotzdem oft noch Säuremedikamente bei Stillem Reflux verschrieben, auch wenn die Wirkung sehr begrenzt ist.

Antazida

Antazida sind das simpelste Medikament bei saurem Reflux. Es handelt sich schlicht um ergreifend um alkalische Minerale, welche durch eine simple chemische Reaktion Säure neutralisieren. Antazida sind sehr verträglich, in ihrer Wirkung jedoch begrenzt. Während sie bei „normalem“ und unregelmäßigem Sodbrennen Sinn machen, ist ihr Nutzen bei Stillem Reflux sehr gering.

Protonenpumpenhemmer (PPI)

Protonenpumpenhemmer können die Magensäureproduktion um bis zu 98% senken, was sie erfolgreich in der Therapie von Sodbrennen und Reflux macht.

Zu Stillem Reflux sieht das Bild weniger gut aus. Es gibt mehrere Studien, die nahelegen, dass PPI nicht besser als Placebo bei Stillem Reflux wirken. Jedoch sind die Meinungen in der medizinischen Gemeinschaft gemischt. Während manche Ärzte auf Ernährungsumstellungen setzen, verschreiben andere trotz der Studienlage immernoch PPI. Manche Patienten berichten durchaus von einer Verbesserung während der Einnahme der Medikamente, wogegen die Studien den Eindruck vermitteln, dass es sich in den meisten Fällen nur um einen Placeboeffekt handelt.

H2-Inhibitoren

H2 Inhibitoren sind Medikamente, die bereits seit vielen Jahrzehnten zur Reflux Behandlung eingesetzt werden.

Sie sind bei unregelmäßigem Reflux immer noch im Einsatz, aber nicht so durchschlagkräftig wie die stärkeren Protonenpumpenhemmer. Jedoch haben sie gleichzeitig auch weniger Nebenwirkungen, weswegen sie einen Kompromiss zwischen Wirkung und Nebenwirkungen darstellen. Wie alle Säuremedikamente ist ihr Nutzen zur Behandlung von Stillem Reflux sehr begrenzt.

Einen Vorteil von H2-Inhibitoren ist, dass sie im Gegensatz zu PPI gut auf leerem Magen und über Nacht wirken, auch wenn anschließend keine Nahrung eingenommen wird. PPI dagegen wirken nur, wenn sie kurz vor einer Mahlzeit eingenommen werden. PPI benötigen die Stimulation durch Nahrung der namensgebenden Protonenpumpen, welche Magensäure produzieren, um ihre Wirkung zu entfalten.

Operationen: nur als Extremmaßnahmen

Refluxoperationen haben bei Stillem Reflux eine schlechtere Erfolgsquote, als bei normalem Reflux.

Sie sollten daher nur als letzte Möglichkeit zur Stiller Reflux Therapie gesehen werden. Manche Patienten berichten sogar nach der OP von einer Verstärkung ihrer Stiller Reflux Symptome.

Generell ist ein Hauptproblem bei OPs, dass Stiller Reflux gasförmig ist. Gase sind schwieriger zu stoppen, als flüssiger Reflux, wie er in der Speiseröhre auftritt. Das ist der Grund für die geringere Erfolgsquote bei Stiller Reflux Operationen.

Stiller Reflux Behandlung durch Ernährungsumstellung

Reflux hängt aus offensichtlichen Gründen eng mit der Ernährung zusammen.

Da die Therapie mit anderen Optionen schwierig bei Stillem Reflux ist, wird eine Ernährungsumstellung Patienten oft ans Herz gelegt. Oft denken Betroffene, sie würden sich bereits gut ernähren. Bei einer detaillierten Reflektion des Ernährungsverhalten zeigen sich jedoch regelmäßig trotzdem bedeutende refluxverstärkende Faktoren in der täglichen Ernährung.

Grunsätzlich gibt es verschiedene Ansätze, die man bezüglich der Diät zur Behandlung von Stillem Reflux wählen kann. Am häufigsten wird jedoch eine fettarme Ernährung empfohlen. Fett wirkt verlangsamend auf die Verdauung und verstärkend auf den Reflux. Zudem wird die Vermeidung verschiedener refluxverstärkender Lebensmittel und Getränke empfohlen, wie Kaffee, Zwiebeln und kohlensäurehaltige Getränke.

Da das Magenenzym Pepsin durch saure Getränke und Speisen reaktiviert wird und mehr Entzündungen verursacht, kann es ebenfalls Sinn machen, auf ebensolche Säurequellen in der Ernährung zu verzichten.